Was ist Schematherapie?
Fragen und Antworten
Was ist Schematherapie?
- Die Schematherapie ist ein integrativer Psychotherapieansatz, welcher von Jeffrey Young Ende der 1980er Jahre entwickelt wurde.
- Sie wurde zur Behandlung chronischer und schwer behandelbarer Störungsbilder mit Ursprüngen in Kindheit und Jugend entwickelt.
- Sie erweitert den Ansatz der Kognitiven Verhaltenstherapie um Elemente psychodynamischer Konzepte sowie anderer psychologischer Theorien und Therapieverfahren wie der Bindungstheorie, der Transaktionsanalyse und der humanistischen und erlebnissorientierten Verfahren.
Wem hilft die Schematherapie?
Die Schematherapie kann störungsübergreifend in stationärer oder ambulanter Behandlung für eine Vielfalt von psychologischen Problemen angewendet werden.
Schematherapie hat sich bisher als effektiv erwiesen in der Behandlung von
- Persönlichkeitsstörungen
- Chronischen und therapieresistenten Zwangsstörungen
- Abhängigkeitserkrankungen
- Essstörungen
- Chronischer Depression
- Paarproblemen
- Psychischen Problemen bei Kindern und Jugendlichen
Um was geht es im Besonderen bei der Schematherapie?
- Wiederkehrende lebensbehindernde Muster, die sogenannten „Schemata“, werden im Denken, Fühlen und Verhalten identifiziert.
- Die Entstehungsgeschichte der Muster innerhalb der frühen Beziehungen des Patienten wird exploriert.
- Die verletzten Grundbedürfnisse des Kindes werden identifiziert.
- Schädliche elterliche Haltungen werden enttarnt und in ihrer Sinnlosigkeit zurückgewiesen.
- Trauer bezüglich vergangener, nicht wiedergutzumachender Verletzungen wird gefördert.
- Lebensfördernde Haltungen und Werte werden identifiziert und formuliert.
- Die Verwirklichung der lebensfördernden Haltungen und adäquate Formen der Befriedigung von Grundbedürfnissen werden von der TherapeutIn aktiv gefördert und gefordert.
Welches sind die wichtigsten Interventionen in der Schematherapie?
SchematherapeutInnen verbinden kognitive, behaviorale, erlebnis- und emotionsfokussierte Techniken und Methoden. Dabei liegt der Schwerpunkt auf imaginativen Techniken und Nachbeelterung.
- Achtsames, exploratives Gespräch
- Exploration mittels Fragebogen
- Imaginative Verfahren
- Stuhltechniken
- Empathische Konfrontation
- Nutzung der therapeutischen Beziehung zur Veränderung
- Kognitive Interventionen zur Entwicklung adäquater und tragfähiger Ideen über die eigene Person und Beziehungen
- Aufbrechen von Verhaltensmustern und Aufbau neuer Verhaltensmuster anhand verhaltenstherapeutischer Richtlinien